4.
Nachdem ich mir meine ziemlich kratzige blaue Serge-Uniform abgeholt und mir eine Unterkunft organisiert hatte, kehrte ich in Staggs Büro zurück. Ich setzte mich zu ihm an den großen Eichentisch mit den drei Telefonen. Die verchromten Wählscheiben sahen aus wie Blumen, die darauf warteten, sich zu öffnen. Ich hatte Hunger. Das Mittagessen hatte ich verpasst, und von Abendessen hatte noch keiner gesprochen. Ich sah mir den Tisch an. Neben jedem Telefon stand ein kleiner schwarzer Kasten mit einem Chiffriergerät. Die Gespräche wurden also verschlüsselt.
Staggs amerikanischer Stellvertreter, Don Yates, gesellte sich zu uns. Er war ein schmaler, kleiner, dunkelhaariger Mann, der uns oft mit phantastischen Geschichten von seinen Wanderungen, Jagd- und Angelausflügen zu Hause in den Staaten erfreute. Er kam aus einer bewaldeten Gebirgsregion in Maine, durch die der Penobscot floss. Seinen Berichten nach war die Gegend noch immer so reich an Rehen und Fischen wie zur Zeit Buffalo Bills. Es hörte sich paradiesisch an: geschützte Buchten und moosige Wälder, in denen Yates gelernt hatte, wie man sich sein Abendessen mit bloßen Händen fing. Ich weiß noch, wie er einmal davon erzählte, dass er die Hand in einen Bach gehalten und sofort einen zuckenden Lachskörper gespürt hatte, der sich anfühlte »wie ein einziger großer Muskel«.
Yates war ein geduldiger Mann und konnte gut mit Menschen umgehen. Wie Holzman hatte er am Caltech unter Krick gelernt, bevor er in kürzester Zeit zum Chef der meteorologischen Abteilung der US Army in Europa aufgestiegen war. Er musste Krick oft die Stirn bieten, wie es wohl nur ein anderer Amerikaner konnte. Er hatte eine starke Präsenz, und ich nahm an, dass er einen großen Einfluss auf Eisenhower hatte. Er wusste, wann er sprechen sollte und wann es besser war zu schweigen. Wenn ich Yates und Stagg streiten sah, was oft geschah, gab es Momente, in denen ich Stagg sehr gerne eins mit dem Lineal übergezogen hätte, aber Yates blieb immer ruhig.
Meine erste Telefonkonferenz folgte einem Muster, an das ich mich bald gewöhnte. Zuerst stellten wir die Verbindung her, wozu die Anrufe über eine Vermittlungsstelle liefen, die vom Geheimdienst betrieben wurde. Heutzutage müsste man dazu nur noch ein paar Knöpfe drücken, aber damals war eine abhörsichere Telefonkonferenz ein kompliziertes Unterfangen.
Als wir nach gut zwanzig Minuten diesen frustrierenden und manchmal erheiternden Vorgang hinter uns gebracht hatten, bei dem es zu viel »Hallo, hallo, hallo ...?« kam, nahm Stagg seinen Hörer in die Hand und wählte. Sofort klingelten die anderen beiden Telefone und wir hoben ab.
Ich hörte eine Reihe von körperlosen Stimmen, die sich meldeten: »Dunstable« (das Met Office), »Widewing« (die Basis der RAF und USAAF in der Nähe), »Citadel« (die meteorologische Einheit der Royal Navy bei der Admiralität in Whitehall).
Diese Telefonschaltung wurde im Mai und Juni 1944 ein wichtiger Teil meines Lebens. Krick und/oder Holzman sprachen aus Widewing; Petterssen und/oder Douglas aus Dunstable; und entweder Lieutenant Hogben oder Commander Wolfe oder Thorpe von der Navy von Whitehall aus.
Andere Angehörige des Militärs hörten zu - sie sollten sicherstellen, dass unsere D-Day-Wettervorhersage auf höchster Ebene nicht den üblichen widersprach, die alltäglich an den Rest der See-, Luft- und Landstreitkräfte ausgegeben wurden.
Am ersten Tag kündigte Stagg mich folgendermaßen an:
»Erlauben Sie mir, Ihnen meinen neuen Assistenten Henry Meadows vorzustellen, einen erstklassigen Cambridge-Absolventen, der sicher von Zeit zu Zeit etwas beitragen wird. Er hat in Kew mit mir zusammengearbeitet und wurde unter Mr Douglas als Met-Beobachter ausgebildet.«
Ich begrüßte Douglas, der sich, so schien es, freute, von mir zu hören, und stellte mich Krick erneut vor, wobei ich hoffte, dass er nicht erwähnen würde, dass wir zusammen Poker gespielt und uns betrunken hatten, was Stagg sicher nicht gern gehört hätte.
Ich hatte Glück, denn er sagte nur: »Na sieh mal einer an, Henry. Willkommen an Bord.«
Bei jeder Konferenz müssten sich alle zunächst auf eine Karte der aktuellen Lage einigen, und ich fand bald heraus, dass nicht immer alle die gleiche Karte hatten, ganz zu schweigen von den Vorhersagen. Oft dauerte es eine halbe Stunde, bis alles bereit war.
Wenn wir endlich bei den Vorhersagen selbst angelangt waren, sprach Petterssen in Dunstable immer als Erster, wobei sein starker norwegischer Akzent von gelegentlichem Knacken und Rauschen in der Leitung unterbrochen wurde. Ich brauchte eine Weile, bis ich mich mit den Abkürzungen auskannte, die für verschiedene Hoch- und Tiefdruckgebiete verwendet wurden ... Hl, H2, H3 ... LI, L2, L3 ...
Standardmäßig stand H für ein Hochdruckgebiet und L für ein Tiefdruckgebiet, doch die dazugehörigen Zahlen wurden von Zeit zu Zeit gewechselt, als weitere Sicherheitsmaßnahme, falls der Feind doch mithörte. In Anbetracht der flüchtigen Natur des Wetters hätten unsere Gegenspieler bei der Zentralen Wetterdienstgruppe einige Schwierigkeiten beim Verständnis etwaiger Spionageinformationen. Ich fragte mich, ob Sir Peter es geschafft hatte, noch mehr von Heinz Wirbel zu erfahren, dem Wissenschaftler, der aus der Junkers gesprungen war.
»Wie ich letzte Woche vorhergesagt habe«, begann Petterssen, »hat sich L2 in ostnordöstlicher Richtung bewegt, wo es im Laufe der Woche weitere Verschlechterung von Westen her verursachen wird. Die Woche über wird es zu stärkerer Bewölkung kommen und zu auffrischenden Winden aus Westnordwest, die Mittwoch kurzzeitig umschlagen in Westsüdwest mit Stärke vier oder fünf, wonach sich die Verschlechterung fortsetzt bis Samstag, wo es möglicherweise Regen gibt...«
»Nie-nie-niedrige Wolkenfelder«, unterbrach eine englische Stimme, »entlang der S-Südwestküste am Dienstagmorgen, Wolkenuntergrenze stellenweise bei, äh, dreihundert Metern, vermischen sich mit Nebelfeldern im westlichen Kanal.« Es war Douglas. »Meistens sonnig bis Mittwoch, danach weiß der Geier.«
Jemand ächzte. Neben mir hörte ich Stagg seufzen, was sofort als Echo durch den Hörer kam.
»Das kann ich mir nicht anhören«, sagte ein Amerikaner, eindeutig Krick. »Sie sehen das viel zu düster, Petterssen. Ich habe überall ruhiges, sonniges Wetter, speziell Mittwoch. Besonders schöne Abschnitte in den östlichen Gebieten. Gute Sicht bis auf die Frühnebelfelder, von denen Douglas gesprochen hat. Die lösen sich aber schnell wieder auf.«
»Was ist mit dem Tief?«, protestierte Petterssen. »Das müssen Sie doch kommen sehen. Der Hochdruck im Nordostatlantik treibt es auf jeden Fall durch.«
»Wie ich es sehe, ist die Tiefdruckzelle kaum der Rede wert. Sie löst sich in den nächsten zwei Tagen auf und macht der Wärmeperiode den Weg frei, von der ich gesprochen habe«, sagte Krick. »Für diesen Verlauf gibt es zahlreiche Analoge, den Mai 1929 zum Beispiel und das Jahr danach. Genau so wird es laufen.«
Er sprach sehr selbstbewusst, ja mitreißend. So war es mit Krick. Er teilte zwar nicht die intellektuelle Brillanz und die ethische Strenge der anderen, die um diesen imaginären Tisch saßen, aber er hatte etwas, was sonst niemand hatte: rhetorische Begabung und die Fähigkeit, eine wissenschaftliche Prognose wie eine Geschichte zu präsentieren. Letzteres ist bei Wettervorhersagen ganz besonders wichtig.
Doch wenn die Geschichte falsch ist, sitzt das ganze Team in der Tinte. Und es gab noch andere Stimmen in dieser Runde, die oft davon überzeugt waren, dass Krick ganz weit danebenlag. In ihren Köpfen waren diese Stimmen genau so selbstsicher wie Krick, nur hörten sie sich nicht so an.
»Ah, nicht unb-b-b-b-be-dingt«, sagte Douglas. »1931 hatten wir eine ähnliche Lage. Der Druck über Europa war etwas niedriger als heute, und auch im Nordostatlantik nicht ganz so hoch. Aber am Ende kam dabei eine Periode von Nord- bis Nordostwinden über zehn bis zwölf Tage heraus; im östlichen Kanal kam es zeitweise zu Orkanwinden.«
»Um Gottes willen«, sagte Stagg. »Darauf kommen wir später zurück. Navy?«
»Wir stimmen im Groben mit Petterssen-Dunstable überein«, sagte eine freundliche Stimme mit neuseeländischem Akzent. Es war Lieutenant Hogben. »Sonniges Wetter und möglicherweise Regen am Samstag. Auf dem Meer, und ich erinnere Sie daran, dass wir es mit einer Seeoperation zu tun haben, erwarten wir keine nennenswerte Dünung. Anfang der Woche Wellen von einem halben Meter Höhe, die wahrscheinlich im östlichen Kanal auf einen Meter wachsen und im westlichen auf zwei.«
»In Ordnung«, sagte Stagg. »Jetzt müsste entweder Dunstable oder Widewing seine Vorhersage anpassen. Für mich sieht es so aus - und denken Sie daran, dass ich General Eisenhower eine einzige, sichere, zuverlässige Vorhersage liefern muss -, dass sich die Abweichung auf das Ende der Woche beschränkt. Wir wissen alle, dass die Natur des Wetters Anlass zu endlosen Diskussionen über seine Strukturen und Abläufe bieten kann und doch ...«
Ein unheimliches Ächzen ging durch den ganzen Komplex, als die Generatoren sich abschalteten und die Lichter ausgingen.
»Pottasche!«, rief Stagg.
»Wie bitte?«, fragte Yates' amerikanische Stimme im Dunkeln.
»Das sage ich, weil ich nicht fluchen will«, erwiderte Stagg. »Bomberangriff«, erklärte er mir. »Wir schalten einfach immer den Strom ab, denn wenn sie SHAEF treffen - dann ist alles vorbei.«
Die Telefone hingen offensichtlich an einem speziellen Kreislauf, denn wir konnten weitersprechen. Ich hörte Explosionen in der Ferne, konnte aber nicht abschätzen, wie nah die Bomben fielen oder wie groß sie waren.
»Ziemlich weit weg«, sagte Yates, als hätte er meine Gedanken gelesen.
Die Lichter gingen wieder an, aber das Gespräch war steckengeblieben. Die Experten waren sich immer noch nicht einig. Stagg wurde ziemlich wütend, denn er musste Eisenhower am nächsten Morgen eine Fünf-Tage-Vorhersage abgeben.
Douglas wollte ganz allgemein nichts von Prognosen über einen so langen Zeitraum wissen. »Sie können so v-v-viele Konferenzen abhalten, wie Sie wollen«, schimpfte er. »Die machen auch keinen Unterschied: Regelmäßige Vorhersagen über f-f-fünf oder sechs Tage können nie genau genug sein, um irgendeinen N-Nutzen für militärische Operationen oder sonst irgendetwas zu haben.«
»Wissenschaftlich gesprochen gibt es keinen Grund, warum langfristige Wettervorhersagen unmöglich sein sollten«, sagte Petterssen ruhig.
»Natürlich können sie das!«, polterte Krick. »Für präzise langfristige Vorhersagen müssen tägliche Wetterberichte über Jahre hinweg analysiert werden, und genau das leistet meine analoge Folgemethode. Sehen Sie sich doch nur die Tabellen und Vergleiche vergangener Wettersequenzen von 1930 an, die ich geschickt habe.«
»Ab dem zweiten Tag n-n-nichts als Mutmaßungen«, stotterte Douglas.
»Was erlauben Sie sich?«, tobte Krick durch den Hörer. »Ich habe ein halbes Jahrhundert an Wetterkarten der Nordhalbkugel durchgearbeitet. Auf dieser Basis kann ich mathematisch verlässliche Fünf-Tage-Vorhersagen erstellen.«
»Ich kenne nur einen Mann in Großbritannien, der dem Wetter mit rein mathematischen Mitteln Herr wird«, sagte Douglas, »und selbst der würde zugeben, dass es dabei zu Fehlern kommen kann. Er heißt Wallace Ryman.«
Mir lief es kalt den Rücken herunter. Ich hatte in meiner Annahme falsch gelegen, dass die gesamte Meteorologenszene wusste, was passiert war. »Er ist tot«, sagte ich sofort und hörte meine eigene Stimme eine Sekunde später. »Ryman ist tot. Er ist bei einem Unfall in Schottland ums Leben gekommen. Ich hatte dort mit ihm gearbeitet.«
»Was für eine Sch-Sch-Schande«, sagte Douglas. »Ich weiß noch, wie ich einmal mit ihm nach Norwegen gefahren bin, um mich mit Ihren Leuten in Bergen zu treffen, Sverre.«
»Ja. Bjerknes, mein Mentor, hatte mir von ihm erzählt«, sagte Petterssen. »Ich muss leider sagen, dass er einen merkwürdigen Eindruck hinterlassen hatte. Er brachte ein Gewehr mit, um die Windscherung zu messen. Viele sahen das Gewehr als ein Spielzeug und Ryman als einen zu groß geratenen Pfadfinder. Es ist allerdings sehr traurig, dass er die Meteorologie aufgegeben hat, bevor seine numerische Wettervorhersagemethode praxisreif war.«
Ich dachte an Ryman mit seinem Gewehr auf der Weide. War er nicht der große Mann, für den ich ihn gehalten hatte? »Einen Moment«, wandte ich ein, weil ich das Gefühl hatte, ihn verteidigen zu müssen, »bis zu seinem Tod hat er an der Anwendung von Mathematik auf die Friedensforschung gearbeitet. Ich bin davon überzeugt, dass viele seiner meteorologischen Erkenntnisse nach wie vor gelten.«
»Woran hat er gearbeitet?«, fragte Krick ungläubig.
»An Friedensforschung. Er hat die Beziehungen zwischen rivalisierenden Kräften mathematisch betrachtet, um zu verstehen, wie Kriege hätten vermieden werden können.«
»Meine Herren, können wir bitte zu unserer Vorhersage zurückkehren?«, ermahnte Stagg. »Über welche Punkte sind wir uns noch nicht einig?«
Es gab ein Stimmengewirr von allen Seiten.
»Mein Analogmodell hat bisher immer funktioniert«, sagte Krick. »Der gesamte Wetterdienst der Vereinigten Staaten operiert nach diesem System.«
»Es muss sich auf eine Theorie gründen. Andernfalls ist es wertlos«, protestierte Petterssen.
»Wir müssen uns die vorherrschenden Muster ansehen, bevor wir über andere Faktoren nachdenken«, sagte Douglas.
Wieder hatte ich das Gefühl, sprechen zu müssen, doch mir kam es vor, als wäre die Stimme nicht meine eigene. »Zukünftiges Wetter ist ein Urteil über Wahrscheinlichkeiten, die auf physikalischen Prinzipien basieren, die sich auf mathematische Formeln reduzieren lassen. Ich kenne eine, die Temperatur und Windgeschwindigkeit in Relation setzt und so einen Turbulenzindex erstellt. Die Ryman-Zahl. Vielleicht haben Sie schon davon gehört. Ich könnte versuchen, ihre Werte für das Wetter im Kanal im relevanten Zeitraum zu finden.«
Es wurde still. Heute bin ich natürlich der Meinung, dass es ein Fehler war, schon bei der ersten Konferenz die Zahl zu erwähnen, aber ich wollte mich wohl beweisen.
»Sehr gut, Meadows«, sagte Stagg schließlich wie ein Lehrer, der seinen Schüler lobt. Er hörte sich etwas verlegen an. »Tun Sie das, doch meiner Erfahrung nach lässt sich das Wetter nicht so einfach auf numerische Prozesse reduzieren, wie Ryman und jetzt offensichtlich auch Sie denken.«
»Da muss ich widersprechen«, sagte Petterssen. »Wir sind Wissenschaftler, und die Wissenschaft ist nichts anderes als die Reduktion der Dinge auf die ihnen zugrunde liegenden Werte. Da Sie von der Ryman-Zahl sprechen, Mr Meadows, befürchte ich allerdings, dass Ihre geistigen Kapazitäten nicht ausreichen werden, um sie auf diese Situation anzuwenden. Bitte nehmen Sie es mir nicht übel. Ich könnte es auch nicht. Alle Variablen für ein größeres Gebiet einzusetzen, übersteigt zurzeit den menschlichen Verstand, was auch Ryman selbst wusste.«
»Verdammt, Sverre, lassen Sie es den Jungen doch wenigstens probieren«, knurrte Krick. Ich nehme an, dass ich mich wegen dieses Einwurfs auch nach dem Krieg noch mit ihm traf.
»Ich verbiete es ihm ja nicht!«, protestierte Petterssen.
»Meine Herren, bitte, können wir auf dieser Grundlage jetzt weiter an der anwendbaren Wettervorhersage arbeiten, die Eisenhower morgen früh als Erstes erwartet, woran ich Sie sicher nicht erinnern muss.«
Schließlich gelang es Stagg, die Meinungsverschiedenheiten beizulegen, und wir stoppelten etwas zusammen, das Teile aller verschiedenen Vorhersagen enthielt und für die letzten drei Tage nur begrenzte Sicherheit angab, um Douglas' Bedenken Rechnung zu tragen.
Als die Telefone verstummt waren, warf Stagg mir einen müden Blick zu, der keiner Erklärung bedurfte.
»Läuft es immer so?«, fragte ich.
»Die Atmosphäre der Konferenz ist immer etwas ... gespannt«, erklärte er.
»Sir, mit Ihrer Erlaubnis würde ich es wirklich gerne einmal mit Rymans Methode probieren.«
»In Ordnung, versuchen Sie es«, sagte Stagg ohne großen Eifer. »Aber hauptsächlich müssen Sie für mich die Konferenzen vorbereiten und Anfragen beantworten, die hereinkommen. Außerdem gehen Sie bitte unsere bisherige Arbeit durch und vergleichen unsere Vorhersagen mit den realen Gegebenheiten. Bringen Sie in Erfahrung, wie zutreffend unsere Prognosen waren.«
Trotz Douglas' Zweifeln zielten wir immer noch auf eine Fünf-Tage-Vorhersage ab. Ich untersuchte die laufenden Prognosen auf Staggs Minimalbedingungen, die auf dem BIGOT-Schreiben aufgelistet waren. Sagten wir an Tag eins vorher, dass die Bedingungen erfüllt werden würden? Traf unsere Prognose an Tag zwei zu? Tag drei, usw.
Ich fand bald heraus, dass die Vorhersagen für Tag eins immer zutrafen, darüber hinaus aber immer unzuverlässiger wurden. Für den zweiten Tag waren sie gerade noch verwendbar. Ab Tag drei bis vier und fünf, was in unserem Modell der D-Day selbst war, waren sie in den Bereich der reinen Spekulation übergegangen.